Silbersee Unterschriften-Aktion
An: Den Landtag von Sachsen-Anhalt, Herrn Ministerpräsident Haseloff, Herrn Wirtschaftsminister Willingmann, Frau Umweltministerin Dalbert, Herrn Staatsminister Robra,
Entfernt alle Giftstoffe aus der Giftschlammgrube Brüchau (Altmark), genannt „Silbersee“!
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir fordern die sofortige, vollständige Entfernung und Entsorgung aller Giftstoffe inklusive des kontaminierten Erdreiches der Giftmüllgrube Brüchau / Altmark, genannt „Silbersee“.
Warum ist das wichtig?
Die Giftmüllgrube Brüchau ist eine ehemalige Ziegelei-Tongrube. Die Ziegelei wurde geschlossen, als der Vorrat an Ton aufgebraucht war. Von 1972 bis 2012 wurden dort verschiedene Toxine eingelagert (bergbaufremde Stoffe bis 1990).
In Unterlagen, die uns zur Verfügung stehen, werden folgende eingelagerte Schadstoffe dokumentiert:
Pestizide, fest: 35 Tonnen
Pestizidabwasser: 36,2 Tonnen
Chlorkohlenwasserstoff: 21 Tonnen
Kohlenwasserstoff: 13,7 Tonnen
Zyanide: 930 Tonnen
Säuren: 8971 Tonnen
Quecksilberverbindungen: 4 Tonnen
Quecksilber als reines Element: 250 Tonnen
Arsenverbindungen: 1,4 Tonnen
Chromverbindungen: 2,03 Tonnen
Kupferverbindungen: 18,55 Tonnen
Cadmiumverbindungen: 0,25 Tonnen
Galvanik: 35,5 Tonnen
Erdgaskondensat
radioaktive (strahlende) Stoffe, z.B. Radium 226, Strontium
190.000 Kubikmeter Bohrabfälle
usw.
Da die Unterlagen unvollständig sind, dürften darin längst nicht alle Schadstoffe und Mengen erfasst sein.
Aber darüber muss man sich auch nicht streiten. Wie viele Menschen
können bereits mit den bekannten Mengen an Schadstoffen vergiftet
werden? Welchen Grund braucht man noch, um zu handeln?
Die Grundwasseranalysen an den Messbrunnen zeigen, dass Giftstoffe der Giftmüllgrube in das Grundwasser gelangen. Die Bewohner von Brüchau und Umgebung und das Umweltamt des Altmarkkreises Salzwedel kämpfen seit Jahrzehnten gegen die hier stattfindende Grundwasser-, Boden und Umweltverschmutzung. Seit 2015 hat sich auch die Bürgerinitiative (BI) „Saubere Umwelt & Energie Altmark“ eingeschaltet.
Doch anscheinend sollen diese Bemühungen im Sande verlaufen.
Statt den Giftschlamm schleunigst zu beräumen und auf geeignete
Deponien zu verbringen, schauen die Behörden zu, wie immer mehr Gifte
ins Grundwasser gelangen.
Mit fadenscheinigen Aussagen wird das Nichtstun gerechtfertigt:
„Wir wissen nicht genau welche Stoffe eingelagert sind, deshalb müssen noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden.“
Was soll das? Spielt es eine Rolle, ob 100 Tonnen mehr oder weniger Gifte und radioaktive Stoffe in der Müllgrube lagern? Die Giftmüllgrube ist undicht, die Substanzen gelangen ins Grundwasser und wir werden hier alle schleichend vergiftet und verstrahlt!
Laut einer Erhebung von Bürgern aus Brüchau sind 19 von 107 Einwohnern in 6 Jahren an Krebs erkrankt. Das sind 18 Prozent der Einwohner oder 3 Prozent pro Jahr. In Sachsen-Anhalt liegt dieser Wert im Durchschnitt bei etwas unter einem Prozent pro Jahr. Und das soll gar nichts mit der Giftmüllgrube zu tun haben?
Um einen Einblick zu geben, wie diese toxischen Stoffe auf den Menschen wirken, hier eine (sicher unvollständige) Auflistung:
Quecksilber schädigt das zentrale Nervensystem, das Gehirn, mit
neurologischen und psychischen Veränderungen. Es kann nicht abgebaut
werden. Es kann über große Entfernungen nach Verdunstung transportiert
werden.
Polynukleare aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH oder Acene), Benzole und Toluole ,die bei der Erdgasförderung freigesetzt bzw. in der Schlammgrube mit anderen Abfallstoffen abgelagert werden, gelangen nach Verdunstung per Inhalation in die Lunge (Lungenkrebs) und mit dem Speichel in den Magen-Darm-Trakt (Speiseröhren- , Magen- und Darmkrebs). Von der Lunge gelangen die toxischen Stoffe in den Blutkreislauf und führen zu Leukämie und anderen Blutkrebserkrankungen.
Gleiches gilt für die strahlenden Radionuklide Radium 226 und Strontium.
Die Ausscheidung der toxischen Substanzen über Leber, Niere und Blase lässt entsprechende Karzinome an diesen Organen entstehen.
Wir fordern Sie dazu auf, das Grundgesetz einzuhalten:
https://www.bundestag.de/grundgesetz
https://www.bundestag.de/parlament/aufgaben/rechtsgrundlagen/grundgesetz/gg_01/245122
Artikel 2, (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. …
https://www.bundestag.de/parlament/aufgaben/rechtsgrundlagen/grundgesetz/gg_02/245124
Artikel 20a, Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung …
Geldmittel für die Entgiftung sind vorhanden, also warum tut man nichts?
https://laf.sachsen-anhalt.de/altlasten-foerderprojekte/oegp-erdgasfelder-altmark/#
MDR, ZDF und Deutschlandfunk strahlten zahlreiche Berichte aus:
Geschichte, MDR echt am 10.04.2018 21:15 Uhr
https://youtu.be/aVAkB-ke79M
Giftmüllgrube, ZDF-Drehscheibe am 07.03.2018
https://youtu.be/VDCz9N4nYaI
Giftmüllgrube (Zusammenschnitt), Auszug aus MDR Exakt-Die Story am 07.03.2018
https://youtu.be/4wLJwrgm5k8
Giftmüllgrube, 03.03.2018 MDR LSA HEUTE
https://youtu.be/cK1KUVxEZwM
„Silbersee“, MDR Sachsen-Anhalt heute am 14.10.2017
https://youtu.be/7TBOXmFgViI
Giftmüllgrube, Debatte im Landtag, MDR Sachsen-Anhalt heute vom 27.10.2017
https://youtu.be/U-IN6Tk1f94
Der Schatz im Silbersee, Vorstellung durch Christfried Lenz
https://youtu.be/VdA5SMo4Zt8
Giftmüllgrube, Debatte mit den Bürgern, Ort: Magdeburg, MDR Sachsen-Anhalt heute
https://youtu.be/YtHKZY-N0C0
Giftmüllgrube, Debatte mit den Bürgern, Ort: Kalbe/Milde, MDR Sachsen-Anhalt heute
https://youtu.be/W4hLaMNoV20
Die Giftbrühe von Brüchau, MDR Exakt
https://youtu.be/6601fIcb1GQ
Altlasten in den Böden der Altmark, MDR Sachsen-Anhalt Heute
https://youtu.be/x_tpwQFmctI
http://www.deutschlandfunkkultur.de/giftmuell-in-sachsen-anhalt-kein-schatz-im-silbersee.1001.de.html?dram:article_id=408691
https://www.az-online.de/altmark/kalbe/emotionsgeladener-diskussionsabend-bohrschlammdeponie-bruechau-6197401.html
Die hier lebenden Menschen sind mit der Hinhaltetaktik der Verantwortlichen nicht mehr einverstanden.
Bitte unterschreibt unsere Petition. Wir wollen den Druck auf die
Politiker erhöhen. Damit sie endlich das tun, wozu sie gewählt wurden:
sich um das Wohl der Menschen zu kümmern.
Für die Bürgerkandidaten https://buergerkandidaten.de/
Holmar Reckling