56.000m3 Klima-schädliches Erdgas abgefackelt!
Feuer zwischen Apenburg und Hohentramm am 27.04.2021
Wer heute auf der L 11 bei Salzwedel zwischen Apenburg und Beetzendorf unterwegs war, wurde vielleicht durch ein großes Feuer in ca. 20 m Höhe direkt neben der Straße erschreckt:
BI-Mitglied Karl Heinz Friedrichs (Mojo), der zufällig vorbei kam, ging es jedenfalls so. Da es unsere Art ist, so manchen Dingen immer auf den Grund zu gehen, hielt er an und sprach mit den Arbeitern, die das Feuer vermutlich entzündet hatten: Er erfuhr, dass es sich um eine Abfacklung von Erdgas handelte. Die Hitzeentwicklung war so mächtig, dass heiße Luft nicht nur nach oben stieg, sondern sogar unten am Boden eine Backofenatmosphäre erzeugte.
Die Kontaktaufnahme mit dem Betreiber der betroffenen Erdgasleitung ergab, dass ein Leitungsstück wegen Reparaturarbeiten stillgelegt und die darin enthaltenen 56.000 Kubikmeter Gas abgefackelt werden, was ca. 7 Stunden lang dauert. Man habe hierüber ein “Amtsblatt” informiert. Die Presse wurde nicht informiert – und wer liest schon ein Amtsblatt? Offensichtlich wollte man erreichen, dass möglichst wenig Menschen informiert werden und sich Fragen stellen, die nicht gut für die Gaswirtschaft sind: Wie lange wollen wir durch die Emission von Treibhausgasen das globale Klima immer noch mehr anheizen? Sollten wir die zusätzlich verursachten Umweltschäden nicht endlich stoppen, indem wir das Erdgas durch flächendeckenden Einsatz der Photovoltaik ersetzen?
Die Firma sagt, dass die Verbrennung des Methans dem Klima weniger schadet als wenn es unverbrannt ausgeblasen wird. Das trifft zu. – Aber wie lang lassen wir uns noch mit den “geringeren Übeln” abspeisen? Wann ergreifen wir die Initiative und schaffen sowohl die großen als auch die kleinen Übel ab, indem wir unsere Energie von der Sonne beziehen und damit auch noch Geld sparen?
Solange das Erdgas sein Ende noch nicht erreicht hat, sollte bei Reparaturen das Gas weder ausgeblasen, noch abgefackelt, sondern zwischengespeichert werden.
Christfried Lenz