Bitte lehnen Sie im Bundesrat die Novellierung des CCS-Gesetzes ab!
nachstehende Mail ist textgleich an sämtliche 16 Landesregierungen gegangen:
Bitte lehnen Sie im Bundesrat die Novellierung des CCS-Gesetzes ab!
Sehr geehrte Damen und Herren in den Landesregierungen,
am 21.11.2025 kommt die Novellierung des CCS-Gesetzes in den Bundesrat.
Am 06.11.2025 wurde sie vom Bundestag verabschiedet – mit einer sogar fraglichen Mehrheit. Gewertet wurden nur die Fraktionen en bloc. Wieviel Abgeordnete tatsächlich anwesend waren und für Ja bzw. Nein die Hand hoben, wurde nicht ermittelt. Warum gab es keine namentliche Abstimmung, die Klarheit geschaffen hätte?
Von der Bedeutung der Sache her wäre namentliche Abstimmung absolut angebracht gewesen, denn ob CCS eingeführt wird oder nicht, ist von existenzieller Bedeutung. Regelmäßig werden die Prognosen der Klimawissenschaft von der tatsächlichen Temperaturentwicklung überholt. Die in Paris gesetzte Marke von 1,5 Grad ist gerissen, der 2 Grad – Grenze wird es nicht anders ergehen. Wenn jetzt auch noch CCS kommt und damit die Fossil-Wirtschaft grünes Licht für weitere Jahrzehnte erhält, bedeutet das Verabschiedung von der menschlichen Zivilisation, denn CCS hat mit Klimaschutz null zu tun. Wissenschaftler, die das Gegenteil behaupten, sind mit CCS in der einen oder anderen Weise verflochten. Diejenigen, bei denen das nicht Fall ist, kommen zu diametral entgegengesetzten Ergebnissen:
Mark Z. Jacobson, Professor an der Stanford University in Kalifornien und einer der weltweit renommiertesten Forscher im Bereich 100% Erneuerbare Energien Szenarien, hat CCS & Co untersucht. Sein Fazit: »DAC ist Betrug, CO₂-Abscheidung ist Betrug, blauer Wasserstoff ist Betrug, E-Fuels sind Betrug.« https://hans-josef-fell.de/2025/06/20/viele-angeblich-klimafreundliche-massnahmen-erweisen-sich-in-wahrheit-als-klimaschaedlich – Bitte sehr: derart drastische Formulierungen sind ungewöhnlich – umso mehr gibt es zu denken, wenn ein angesehener Professor sie verwenden muss, um den Tatsachen gerecht zu werden.
Der Geologe Dr. habil. Ralf E. Krupp liefert Konkretisierungen. In seiner Studie „Geologische Risiken der CO2-Verpressung in der Nordsee“ (https://act.gp/44Laonb u.a. S. 6f) macht er darauf aufmerksam, dass bei den sog. „geologischen Speichern“ mit Undichtigkeit nicht nur zu rechnen ist, sondern dass sie undicht sein müssen! – Warum das? – Weil andernfalls CO2 gar nicht injiziert werden könnte! – Die Bundesregierung verbreitete: „In diese Speicher können große CO2-Mengen injiziert und sicher über geologische Zeiträume gespeichert werden.“ https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Industrie/weitere-entwicklung-ccs-technologien.html – Wie soll man das bewerten? Ist das Unkenntnis oder doch bewusste Lüge und Betrug?
Krupp weist auf einen weiteren sehr entscheidenden Umstand hin: In den Gesteinsporen, in die das CO2 gepresst wird, herrscht kein Vakuum, vielmehr sind sie mit Fluiden gefüllt. Wenn CO2 eingepresst wird, werden die Fluide verdrängt. Da sie Methan enthalten, gelangt dieses ins Meerwasser und danach in die Atmosphäre. Methan hat die 80fache Treibhauswirkung von CO2. Allein schon durch den Verdrängungsvorgang wird die behauptete Klimaschutzwirkung der CO2-Verpressung nicht nur aufgehoben, sondern ins Gegenteil verkehrt.
Hinzu kommt, dass das CO2 nicht dauerhaft im Untergrund verbleiben kann – weshalb die betroffene Industrie beantragte, die Phase, während der sie für die Sicherheit verfüllter Speicher haftet, bevor sie die Verantwortung der Allgemeinheit übertragen kann, von 40 auf 20 Jahre zu verringern (https://carbon-management-initiative.de/positionen/ ).
Auch die CCS-Apologeten sagen, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien gegenüber CCS „prioritär“ sein müsse. Das ist leider ein bloßes Lippenbekenntnis, denn tatsächlich sollen Erdgaskraftwerke im großen Stil hochgezogen und per CCS grün gewaschen werden.
Sehr geehrte Damen und Herren, wenn nicht JETZT alles finanzielle und sonstige Potenzial mobilisiert wird, um die Energieversorgung schnellstens und vollständig auf Erneuerbare (mit Speicherung) umzustellen, wann dann? Wenn wir es nicht jetzt schaffen, scheitert das „Experiment Menschheit“. Das wird die Erde nicht daran hindern, sich weiter zu drehen, aber mit hängendem Kopf und dem Gefühl, versagt zu haben, den Platz zu verlassen, ist es das, was wir uns wünschen?
fragt – noch mit hoffenden Grüßen
Christfried Lenz

Fotos (c) Jennifer Marke
In Kölle han mer ne Spruch doför, jet onger de Teppich zu kehre: „Do süht es uss wie bei Hempels ongerm Bett“. Nix angesch is dat. Dat Zeuch is nit fott, bloß blievt et för onges Kenger wie dä Dreck bei Hempels ongerm Bett. Nä, nä nä.